Reiseplan Istanbul
Istanbul für Dummies

Fertige Reisepläne für Faule

Tour 1: Das traditionelle Istanbul

  1. Wo. wenn nicht im spirituellen Zentrum Istanbuls könnte eine Tour ins traditionelle Herz der Stadt besser beginnen? Fahren Sie mit dem Taxi zur Eyüp-Sultan-Moschee im Stadtteil Eyüp: Manchen Muslimen gilt das Gotteshaus als viertheiligster Pilgerort auf Erden – nach Mekka. Medina und Jerusalem. Hier, am nördlichsten Ende des Goldenen Horns, liegt der Fahnenträger des Propheten begraben. Schwarz verschleierte Frauen und Männer mit Gebetsketten eilen am prächtigen Springbrunnen des Vorplatzes vorbei zur Moschee, während der Muezzin zum Mittagsgebet ruft. Freitags erleben Sie Hochzeiten und Beerdigungszüge, sehen Sie Jungen, herausgeputzt wie kleine Sultane, kurz vor ihrer Beschneidung im Innenhof der Moschee spielen. Zollen Sie den Gläubigen Respekt: Als Frau keine figurbetonte Kleidung tragen, Arme und Beine bedecken, Kopftuch bereithalten. Für alle gilt: Schuhe aus, Handys auch. Und niemals mit den Fußsohlen Richtung Mekka sitzen! (Cami Kebir Sokak. Eyüp).
  2. Die Hagia Sophia ist zwar unumstrittenes Wahrzeichen Istanbuls. Doch ebenso wenig sollten Sie eines der wichtigsten byzantinischen Denkmäler der Stadt verpassen: Die ehemalige Chora-Kirche im traditionellen Viertel Edirnekapi, etwa fünf Taximinuten von Eyüp entfernt und weit weniger überlaufen die Sehenswürdigkeiten im Zentrum. Das Gebäude hat eine ähnliche Geschichte wie die Hagia Sophia: einst byzantinische Kirche, unter den Osmanen Moschee, heute Museum. Die Mosaiken und Fresken zählen zu den bedeutendsten Sakralzyklen weltweit. (Kariye Cami Sokak 26, Edirnekapi. Taxi ca. 7 €).
  3. In Edirnekapi befinden Sie sich in einem weitgehend von Touristen unentdeckten Teil der Stadt. Fünf Gehminuten von der Chora-Kirche entfernt erstreckt sich der traditionelle Tauben-Bazar. Fragen Sie nach dem güvercin pazari. Er liegt an einem Parkplatz, direkt an der Stadtmauer Richtung Eyüp. Hier feilschen Hobbyzüchter jeden Samstag und Sonntag um ihre Tauben. Das Züchten der Tiere gehört zu den ältesten Hobbys der Istanbuler. Lassen Sie sich von den Männern erzählen, wie viele Ehen bereits geschieden und wie viele Wohnungen geräumt werden mussten – alles wegen der Taubenliebe. (Hoca Cakir Caddesi, Höhe Hausnummer 76).
  4. Vom Tauben-Bazar sind es rund zwei Kilometer ins Balat-Viertel, einst jüdisches Zentrum am Goldenen Horn. Schlendern Sie durch die hügeligen Seitengassen um die Vodina Caddesi. Hier spüren Sie die Vielfalt der Religionen – und die Armut der Menschen: Sie laufen vorbei an heruntergekommenen Holzhäusern, wo Familien im Garten Hühner halten, streifen verlassene Kirchen. Im Balat-Viertel können Sie nach Voranmeldung die Ahrida-Synagoge besichtigen. Im 15. Jahrhundert von mazedonischen Juden errichtet und heute eine der ältesten der 16 Istanbuler Synagogen. (Kürkcü Cesmesi Sokak 9, 8alat. Tel. 0090-212/523-7407).
  5. Appetit auf Süßes? Dann schlendern Sie zum vielleicht letzten „Osmanen“ von Balat: zum Süßwarenhandel Merkez Sekercisi. 1878 eröffnet, aus Prinzip nie zu einer Kette gewachsen, ist der Laden berühmt für sein güllü lokum, seine Rosen-Süßigkeiten. Schauen Sie sich die antiken Zuckerwaagen und nostalgischen Schokoladenverpackungen an! In dem sich wandelnden Viertel erscheint der Laden wie ein Protest der alten Bewohner. (Leblebiciler Sokak 33, Balat) Oder soll es herzhaft sein? Dann machen Sie einen Abstecher ins Köfteci Arnavut. Seit 1947 ist der Familienbetrieb bekannt für seine köfte, die türkische Frikadelle. Dazu wird hausgemachte Linsensuppe serviert, und das in einem Restaurant, in dem sich seit über 50 Jahren kaum etwas verändert hat. (Mürselpasa Caddesi 139, Balat, Tel. 0090-212/531-6652).
  6. Ihr Spaziergang sollte Sie weiter nach Fener führen, einst Zentrum der Istanbuler Griechen, heute Sitz des griechisch-orthodoxen Patriarchats. Die hügeligen Gassen enden am über 500 Jahre alten Griechischen Gymnasium, einem beeindruckenden Backsteingebäude. (Sancaktar Yokusu 36. Fener.
  7. Kehren Sie abends zurück nach Eyüp und lassen Sie den Tag touristisch-traditionell ausklingen: Schweben Sie mit der Seilbahn über den bekanntesten Friedhof der Stadt auf den osmanischen Friedhofshügel (Okt-Juni 8-20 Uhr, Juli-Sept. 8-22 Uhr. Eingang an der Balaban Yolu Sokak, rund 0.90 €). Oben angekommen, setzen Sie sich in das Pierre Loti Café, bestellen einen Tee – und genießen Sie den Sonnenuntergang mit Blick auf das Goldene Horn. Eine der schönsten Aussichten (Balmumcu Sokak S. Eyüp).

Tour 2: Das moderne Istanbul

  1. Beginnen Sie den Tag mit zeitgenössischer türkischer Kunst. Das Museum Istanbul Modem im Zentrum, ein ehemaliges Hafenlager am Pier von Karaköy, gilt mit 8000 Quadratmeter Ausstellungsfläche als das Wahrzeichen aktueller Kultur. Seit seiner Eröffnung 2004 entstanden etliche Galerien in der Nähe. Genießen Sie im Museumsrestaurant den Panoramablick auf den Bosporus! (Meclis-i Mebusan Caddesi, Liman Isletmeleri, Sahasi Antrepo 4, Karaköy. www.istanbulmodern.org.4€, tgl. außer Mo; 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr).
  2. Schlendern Sie anschließend durch das 40 Gehminuten entfernte Viertel Nisantasi. Die beiden Hauptstraßen, die Abdi Ipekci und die Tesvikiye Caddesi, sind wahre Luxusareale. Neben vielen schicken Cafés und Restaurants finden Sie hier fast alle bekannten Weltmarken, von Armani, Cartier, Hermes bis Louis Vuitton. Der Literatur-Nobelpreisträger Orhan Pamuk nennt Nisantasi seine Heimat.
  3. Im Luxusviertel hat auch das türkische Edelkaufhaus Beymen, das Istanbuler Pendant zum New Yorker Barneys, eine Filiale mit sieben Stockwerken. Im Erdgeschoss der Beymen-Filiale können Sie eine Pause einlegen: Sehr beliebt unter lstanbulern ist die dortige Brasserie – teuer und berühmt für ihre Zwiebelsuppe und ihr schickes, oft prominentes Publikum. (Abdi Ipekci Caddesi 23/1, Nisantasi).
  4. Einige Schritte weiter finden Sie das Einkaufszentrum City’s Nisantasi, einen Shopping-Palast für die Reichen. Die wahre Bereicherung für das Viertel, in dem es kaum Parkmöglichkeiten gibt, ist jedoch: das Parkhaus. Sollten Sie mit dem Auto unterwegs sein, stellen Sie sich auf einen der 1600 Plätze. (Tesvikiye Caddesi 162, Nisantasi, www.citysnisantasi.com).
  5. Wenn Sie genug haben von den Luxusboutiquen, unternehmen Sie einen Abstecher in die Milli Reasürans Art Gallery – eine kleine, versteckte Galerie, in der vorzugsweise die Arbeiten türkischer Fotografen ausgestellt werden (Macka Caddesi 35, Nisantasi, Eintritt frei). Um dem Rummel in Nisantasi zu entfliehen, können Sie mit der Seilbahn in drei Minuten Richtung Taksim gleiten. Zwischen 8 und 20 Uhr legt sie alle zehn Minuten ab. (Abdi Ipekci Caddesi Richtung Wasser herunterlaufen, auf der rechten Seite liegt der Macka-Park, dort ist der Eingang zur Seilbahn, türkisch: Teleferik Istasyonu; 0,90 €).
  6. Fahren Sie weiter mit dem Taxi rund acht Kilometer zum Santral Istanbul. In einem ehemaligen Elektrizitätswerk ist ein Museumskomplex entstanden, der zum Campus der privaten Bilgi-Universität gehört. Neben einem Museum für zeitgenössische Kunst finden Sie hier auch ein Energiemuseum. Jeden Sonntag spielen Livebands Jazzmusik im Restaurant Tamirane auf dem Gelände. (Eski Silahtaraga Elektrik Santrali, Kazim Karabekir Caddesi 2. Eyüp. www.santralistanbul.org, 7 €, tgl. außer Mo 10-18 Uhr, Sa und So bis 20 Uhr).
  7. Fahren Sie mit dem Taxi in etwa 15 Minuten zu Salt Galata. Eine der jüngsten Galerien der Stadt wurde im Hauptquartier der Imperial Ottoman Bank eröffnet. Mit ihrem Zusammenspiel von moderner Kunst und Geschichte steht die Galerie mehr für diese Stadt als jede andere. In den restaurierten Keilerräumen des ehemaligen Bankgebäudes können Sie durch die Kassenräume schlendern, in Bilderalben und vergilbten Kassenbüchern blättern und echte Geldscheine aus dem Osmanischen Reich anschauen (Bankalar Caddesi 11, Karaköy. www.saltonline.org. tg1.12-20 Uhr, So 10.30-20 Uhr, Mo geschl. Eintritt frei).
  8. Die Abendstimmung in Istanbul ist magisch. Beschließen Sie den Tag mit einem Bosporus-Spaziergang über die Galatabrücke. Dort können Sie am frühen Abend beobachten, wie die Brückenfischer gemächlich ihre Ausstattung einpacken und sich die Cafés unter der Brücke langsam mit Nachtschwärmern füllen. Einfach die Kemeralti Caddesi bis zum Fähranleger Karaköy herunterlaufen. Dann stehen Sie direkt am Goldenen Horn und können den Tag mit Blick auf das funkelnde Lichtermeer der Stadt ausklingen lassen.

Tour 3: Das asiatische Istanbul

  1. Ein Highlight gleich zu Beginn: die Fahrt mit der Fähre über den Bosporus. Für Millionen von Pendlern ist die kurze Querung tägliche Routine. Immer ist etwas zu sehen: Der eilige Passagier, der mit einem Sprung auf die ablegende Fähre spurtet, kreischend auffliegende Möwen, schwere Containerschiffe, Boote aller Art. Trinken Sie unbedingt einen Tee; ein Angestellter ruft mit einem Tablett in der Hand „cay!“ und „Sandvic!“ aus (Abfahrt nach Üsküdar tagsüber im Zehn-Minuten- Takt von Kabatas oder Eminönü. Token am Schalter für umgerechnet 0.90 €).
  2. Ankunft in Üsküdar. Genießen Sie den Trubel! Am Fähranleger geht es bunt zu: Blumenverkäuferinnen, gelbe Taxis, hellblaue Dolmus-Busse. Hier kamen früher auch die Karawanen aus den Tiefen Asiens an. Verkehrsreich wird es auch in Zukunft bleiben. Üsküdar wird Teil des Marmaray-Projektes: Irgendwann soll ein Tunnel Europa und Asien verbinden.
  3. Fahren Sie mit dem Taxi (ca. 15 Minuten, 8 €) zum Büyük Camlica, dem „großen Hügel“, um einen der schönsten Ausblicke über die Stadt zu genießen. Vom Park am Gipfel des Hügels ist ganz Istanbul zu sehen, das Meer der Stadt, das bis an den Horizont schwappt. Im Teegarten sitzen Familien im Schatten der Bäume, eine leichte Brise erfreut alle. Aber hier soll gebaut werden. Staatspräsident Erdogan hat verkündet, er werde auf 15.000 Quadratmetern eine Moschee errichten. Wegkommen: in den Restaurants am Parkeingang darum bitten, dass man Ihnen ein Taxi ruft.
  4. Das Taxi bringt Sie zur Valide-i Atik-Moschee aus dem 16. Jahrhundert, mitten in einem Wohngebiet. Keine Touristen weit und breit. Mit Muße können Sie die blauen Iznik-Kacheln bewundern. Gehen Sie zu Fuß weiter zur modernsten Moschee der Stadt (etwa 20 Minuten die Valide Imareti Sokak bis zur Dr. Fahri Atabey Caddesi, links aufwärts bis zum Kreisverkehr, rechts in die Dr. Burhan Üstünel Caddesi, bis zum Friedhof). Die Sakirin -Moschee (eröffnet Mai 2009) ist die einzige in der Türkei, die von einer Frau entworfen wurde. Zeynep Fadillioglu verwendete statt blauer Fliesen Plexiglas. In der Kuppel glimmen Leuchtdioden, eine Treppe aus Acrylglas führt zur Kanzel. Hinter der Moschee beginnt der riesige Friedhof Karacaahmet. Die Anlage liegt recht verwildert da, alte Bäume, schiefe Grabsteine. Ein schöner Spaziergang, bergab Richtung Meer.
  5. Ein Hauch Orient gefällig? Fahren Sie mit dem Taxi weiter zum alten Bahnhof Haydarpasa. 1908 wurde das Gebäude eingeweiht. Ausgangsbahnhof für die Anatolische Eisenbahn, die den Reisenden auf den Weg nach Bagdad bringt. Prächtig wie ein Wasserschloss steht er am Bosporus. Gebaut nach Plänen von deutschen Architekten, ein Geschenk Kaiser Wilhelms II. an den Sultan. Mit dem Marmaray-Projekt wird er nicht mehr gebraucht. Es soll Pläne für eine Shoppingmall geben.
  6. Hunger? Gehen Sie vom Bahnhof aus am Ufer entlang nach Kadiköy, zehn Minuten bis zum alttürkischen Ciya, dem „Garten der verlorenen Kulturen und vergessenen Geschmäcker“: drei Restaurants, alle geführt von Musa Dagdeviren. Auf Reisen durch die Türkei sucht er nach neuen alten Gerichte. Das Ciya Kebap serviert Gegrilltes, herrlich ist das Lamm. Im Ciya Sofrasi schmurgeln Eintöpfe. Immer noch Hunger? Dann müssen Sie sich nur noch entscheiden zwischen Pistazien-Baklava, grünen Walnüssen in Honig, kandierten wilden Bitterorangen (Caferaga Mahallesi Günesli Bahce Sokak 48/B, Tel. 0216-336/3013. www.ciya.com.tr. tgl. 11-22 Uhr).
  7. In der Fußgängerzone beim Restaurant Ciya fällt auf, wie modern man in Istanbul lebt, abseits des aufgedrehten Beyoglu im europäischen Teil. Auch hier sieht man kaum Kopftücher, junge Paare spazieren Händchen haltend umher. Wer in Krimskrams stöbern möchte, findet in der Tellalzade Sokak Antiquitätengeschäfte. Und wie in Beyoglu bimmelt hier eine alte Tram durch das Viertel.
  8. Wer beim Krimskrams nicht fündig wurde: Die Bagdat Caddesi ist für Istanbuler Champs-Elysees und Ku’damm zugleich. Die 14 Kilometer lange Einkaufsstraße (am besten mit dem Taxi bis fast ans Ende fahren, zum Fahrer „Bagdat Caddesi, Suadiye“ sagen) versammelt Shops von Louis Vuitton bis Birkenstock, aber auch türkische Läden von Mavi bis Beymen. Auf dem breiten Bürgersteig flaniert tout Istanbul unter Platanen, Kontinente entfernt von der aufgeregten Istiklal Caddesi, drüben in Europa.
  9. Extra-Tipp: Einmal zu Fuß von Asien nach Europa Die Bosporus-Brücke ist für Fußgänger gesperrt. Doch ein Mal im Jahr darf man sie zu Fuß überqueren: Am ersten November-Wochenende rennen Tausende beim Eurasia-Marathon (und als Kurzdistanz 15 oder 8 Kilometer) von einem Kontinent zum anderen. Der Startpunkt liegt am asiatischen Ufer. Anmeldung bis spätestens 30. September unter www.istanbulmarathon.org/en.

Hast du noch weitere Tipps, die dir einfallen?

Es gibt im Moment in diese Mannschaft, oh, einige Spieler vergessen ihnen Profi was sie sind. Ich lese nicht viele Zeitungen, aber ich gehöre vielen Situationen.

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Tarik

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