Wo man findet, was man nicht gesucht hat.
Feriköy ist kein schönes Viertel, es wird dort derzeit viel gebaut. Kein architektonisches Konzept regiert die Baustellen, sondern, wie so oft in Istanbul, urbaner Wildwuchs. Der Stadtteil, der seinen Namen einem Monsieur Feri, einem französischen Händler des 19. Jahrhunderts, verdankt, galt lange Zeit als Siedlungsgebiet von Griechen, Armeniern und Georgiern. Oft werden in diesem Zusammenhang auch die Levantiner erwähnt, jene orientalischen Mischlinge, deren Stammbaum je nachdem griechische, armenische, spaniolisch-jüdisehe, italienische, syrische und andere Elemente aufweist und die im Westen einen eher zweifelhaften Ruf genießen.
Der Flohmarkt von Feriköy ist für uns ein letztes Abbild einer verschwindenden Welt, die einstige multikulturelle Buntheit ist dem eintönigen Grau des Betons gewichen. Nur am Sonntag flackert sie jeweils noch einmal auf: Dann ist Flohmarkt in Feriköy. Zu finden ist der kleine bunte Flecken nicht einfach, die Baustellen lassen auch die neuesten Stadtpläne veralten. Da hilft nur noch Durchfragen: »Bitpazari« heißt der türkische Flohmarkt, übersetzt »Läusemarkt«.
Der Flohmarkt von Feriköy ist noch ein richtiger Flohmarkt, keine dieser Kopien, wo professionelle Händler mit ihrem Minibus aus 100 Kilometer Entfernung ihre Ware ankarren, einen Stand aufklappen und abends wieder verschwinden. Hier verkaufen auch Hausfrauen ihre Sachen, die sie nicht mehr brauchen: Handtaschen, Kleider und Schuhe, letztere meist ausgetreten. Küchengeräte, die wohl aus der Zeit des letzten Sultanats stammen, Uhren, die seit einer Generation stillstehen, uralte Fotoapparate mit Balgenobjektiv, Kriegsmemorabilien, Postkarten, die der Großvater der Großmutter schickte, und anderes vom Dachboden, mit dem der Erbe nichts anzufangen weiß. Fazit des Besuchs: Auf dem Flohmarkt Feriköy kann man alles finden, vor allem das, was man nicht gesucht hat.
Adresse:
Lala Sahin Sok., Feriköy
Metro M2, Haltestelle Osmanbey, und ca. 30 Minuten zu Fuß oder mit dem Taxi.
Öffnungszeiten:
Sonntags.
Tipp:
Brauerei Bomonti: Die älteste Bierfabrik der Türkei, 1894 von zwei Schweizern gegründet, ist ein Industrierelikt aus osmanischer Zeit (Bomonti Arkasi Sok.).
Hast du noch weitere Tipps, die dir einfallen?
Es gibt im Moment in diese Mannschaft, oh, einige Spieler vergessen ihnen Profi was sie sind. Ich lese nicht viele Zeitungen, aber ich gehöre vielen Situationen.
Add Comment